Glühen + Wärme-Behandlungen
Um die erforderliche Qualität und ganz bestimmte Eigenschaften Ihrer Werkstücke zu erzielen, wenden wir komplexe Glühprozesse, Wärmebehandlungen und weitere Oberflächenbehandlungen an.
Die Parameter und Prozesse wie Legierungsart, Oberflächenbeschichtung, Erwärmung, Abkühlung, Zeit und Einsatzbedingungen müssen für hochwertige Endergebnisse präzise gewählt und eingehalten werden – dafür sind wir der richtige Partner.
Unser Leistungsportfolio
Es gibt viele Glühverfahren und Methoden der Wärmebehandlung. Das exakt richtige zu wählen, erfordert enormes Fachwissen über die Kombination von Erwärmungs- und Abkühlungsvorgängen sowie modernste Ofenanlagen. Zugleich erfordern Werkstoffe wie Stähle, Metalle, NE-Metalle wie Aluminium 5000er oder 7000er (T6) an sich schon spezifisches Know-how. Beides können wir Ihnen bieten und geben Ihnen damit unser Qualitätsversprechen: Jedes Werkstück, das die Hallen unserer Glüherei wieder verlässt, kommt optimal für die Weiterverarbeitung vorbereitet bei Ihnen an.
Anlassen gehört zu den Niedrigtemperaturverfahren und wird angewendet, wenn das Material noch zu spröde ist. Durch den Prozess des Anlassens wird die optimale Einstellung des Verhältnisses zwischen Zähigkeit und Festigkeit (Härte) erreicht und die Verschleißbeständigkeit des Werkstücks erhöht. Die zwei wichtigsten Parameter des Anlassens sind die Anlasstemperatur und die Anlassdauer – diese variieren je nach Material und Zielsetzung.
Das Glühen (Glühen auf kugeligen Zementit) wird angewendet, wenn Stähle einen Kohlenstoffgehalt > 0,8 % besitzen (übereutektoide Stähle). Dabei ähnelt das Verfahren dem des Weichglühens, jedoch mit dem Ziel der Erreichung von kugeligen Karbiden anstatt einer kugeligen, perlitischen Grundstruktur. Auch dieses Glühverfahren dient zur Optimierung der Eigenschaften, um nachfolgende Bearbeitungsschritte zu vereinfachen und ein qualitativ hochwertiges Ergebnis zu erzielen.
Entgegen der meisten Glühverfahren, mit denen eine Kornverfeinerung des Gefüges erreicht wird, erlangt man durch Grobkornglühen eine gewollte Vergröberung. Das Hauptziel ist die bessere Spanbarkeit für weitere Bearbeitungsschritte. Das Verfahren wird bei Temperaturen zwischen 650°C – 1.100°C durchgeführt, wobei der ausreichenden Dauer der Abkühlung eine besondere Gewichtung zukommt: Um Spannungen des Materials klein zu halten erfolgt zunächst die lange, langsame Abkühlung im Ofen unserer Glüherei. Im Anschluss daran wird das Werkstück noch zusätzlich an der Luft abgekühlt.
Das Verfahren des Homogenisierens wenden wir an, um die beim Gießen, Schmieden oder Walzen entstandenen Unterschiede in der Zusammensetzung und chemischen Konzentration von Legierungselementen zu beseitigen. Die Konzentrationsunterschiede können Härteunterschiede und innere Spannungen am Werkstück verursachen. Durch Homogenisierung bzw. Homogenglühen mit Temperaturen dicht unterhalb der Schmelzlinie – bei Aluminium bei 480°C bis 520°C – verteilen sich die Legierungselemente besser im Material, so dass sich das Material besser bearbeiten lässt.
Insbesondere hochbelastete Bauteile, wie Fahrwerk-, Karosserie- und Motorteile werden heute aus Aluminiumlegierungen gefertigt. Umso wichtiger ist es, dass das Material durch eine entsprechend präzise Wärmebehandlung seine nötige Festigkeit erhält. Lösungsglühen wird bei allen ausscheidungsfähigen, aushärtbaren Legierungen angewendet und löst die Karbidausscheidungen im Gefüge, wodurch der Abbau von Kaltverfestigungen erzielt wird. Die darauffolgende extrem schnelle Abkühlung an der Luft verhindert Neubildungen von Kaltverfestigungen. So wird erreicht, dass die Struktur des behandelten Gefüges auch bei Raumtemperatur Bestand und eine langlebige Qualität aufweist.
Normalglühen hat zum Ziel, die Zähigkeit des Stahls bei Tieftemperaturanwendungen zu erhöhen, die oftmals durch vorangegangene Kaltumformungen, Warmumformungen oder Schweißen verloren gegangen sind. Mittels des Verfahrens des Normalisierens werden grobkörnige und ungleichmäßige Gefügestrukturen in neue, homogene und feine Strukturen überführt. Aus diesem Grund wird das Normalglühen auch oft als „Umkörnen“ bezeichnet, da es häufig zum Verringern der Korngröße und deren Streubreite eingesetzt wird. Nach dem Prozess des Normalglühens ist Stahl gut spanbar, aber trotzdem noch härter als weichgeglühter Stahl. Die Glühtemperaturen liegen bei etwa 800°C – 950°C mit kurzen Haltezeiten und schneller Abkühlung an der Luft.
Stähle sind im Laufe der Produktion mehreren Umformungsprozessen ausgesetzt bis sie ihren Endzustand erreichen. Durch sogenannte Kaltverformungen, wie Ziehen, Walzen, Pressen oder Stauchen wird das Gefüge in der Verformungsrichtung gestreckt und die Festigkeit steigt an, jedoch nimmt die Verformbarkeit ab. Für weitere Umformungsprozesse bedeutet das ein erhöhtes Risiko der Rissbildung, wodurch gerade mehrstufige Umformungsprozesse nur noch schwer realisiert werden können. Aus diesem Grund müssen vor jedem mehrstufigen Umformungsprozess die verformten Kristalle eines Gefüges wieder in ihre Ausgangslage gebracht werden. Dazu dient das Rekristallisationsglühen. Ziel ist es den Stahl wieder zäher und grobkörniger zu machen. Rekristallisationsglühen wird bei 500°C bis 750°C durchgeführt und unterscheidet sich zum Weichglühen durch kürzere Haltezeiten.
Im Zuge mechanischer Beanspruchungen wie richten, zerspanen, fräsen, drehen, gießen, schweißen, kaltumformen oder ungleichmäßiger Erwärmung des Materials, entstehen innere Spannungen in Ihrem Werkstück oder Bauteil. Das Auftreten sogenannter Eigenspannung ist normal, aber problematisch für die Weiterverarbeitung: Ihr Bauteil wird rissempfindlich oder es kann zu unerwünschten Formveränderungen kommen. Im ungünstigsten Fall kommt es sogar zum Bruch und somit zum Bauteilversagen.
In den Öfen unserer Glüherei mit modernster Brennertechnologie reduzieren wir mit dem Prozess des Spannungsarmglühens die Eigenspannungen Ihres Werkstücks. Mit kontrollierter Erwärmung auf Temperaturen bis zu 550 – 650°C und kontrolliertem Abkühlen wird ein deutlicher Spannungsabbau erzielt. Am Ende erhalten Sie ein Produkt mit einer besonders hohen Qualität und einer ausgezeichneten Spanbarkeit für die noch folgenden Bearbeitungsschritte.
- Lösungsglühen
Das Lösungsglühen erfolgt knapp unterhalb der Schmelztemperatur der Aluminiumlegierung – meist im Temperaturbereich zwischen 460° bis 560°C. Durch die hohe Temperatur ausgelöste Diffusionsgeschwindigkeit lassen sich grobe Bestandteile im Gefüge lösen, die für die mechanischen Eigenschaften des Werkstoffes nachteilig sind. - Abschrecken
Im Anschluss an das Lösungsglühen erfolgt das Abschrecken. Notwendig ist dieser Prozessschritt, um eine Ausscheidung der übersättigt gelösten Bestandteile zu vermeiden und Legierungselemente gleichmäßig zu verteilen. Ihr Aluminium-Gefüge ist nun einphasig und metastabil. - Warmauslagern oder Kaltauslagern
Nach dem Lösungsglühen und dem Abschrecken werden Ihre Gussstücke oder Bauteile in Abhängigkeit von der Legierungszusammensetzung mehrere Tage bei Raumtemperatur kaltausgelagert, mehrere Stunden bei mäßig erhöhter Temperatur warmausgelagert oder beide Vorgänge erfolgen nacheinander, um durch Entmischungsvorgänge die gewünschten Festigkeitseigenschaften zu erzielen. Mit Beginn der Warmauslagerung setzt die langsame Ausscheidung der übersättigt gelösten Bestandteile ein. Gleichzeitig nehmen Festigkeit und Härte zu, bis sie ihren Höchstwert erreicht haben. Der einphasige Werkstoff hat sich in den zweiphasigen übersättigten Ausgangszustand umgewandelt, welcher dann als T6-Zustand bezeichnet wird.
Wie der Name schon sagt, dient Weichglühen zur Herstellung eines weichen Gefügezustandes und einer guten Spanbarkeit. Die Reduzierung der Festigkeit vereinfacht weitere Verarbeitungsschritte wie zum Beispiel Walzen erheblich. Neben Stählen können in unserer Glüherei ebenso NE-Metalle weichgeglüht werden.
Dieses besondere Glühverfahren hat die Erreichung eines bestimmten Härtebereichs Ihres Werkstücks zum Ziel. Vergleichbar ist das Ferritisch-Perlitisches-Glühen verfahrenstechnisch mit dem Perlitisieren. Nach dem Grobkornglühen wird die Abkühlung jedoch bewusst unterbrochen und in mehrere Staffelungen unterteilt, um die Bildung eines ausgewogen ferritisch-perlitischen Gefüges erzielen zu können.
Ferritglühen ist das Weichglühen für Gusswerkstoffe. Bei Gusseisen wird durch das Ferritisieren die Auflösung des freien Zementits sowie des im Perlit vorliegenden Zementits in Ferrit und Graphit angestrebt, was zu einer deutlichen Absenkung der Härte führt. Die Reduzierung der Härte wiederum ist für eine erhöhte Zerspanbarkeit erforderlich. Je nach Materialsorte werden die Temperaturbereiche von 700°C – 760 °C, von 790°C – 900°C oder auch von 900°C – 950°C gewählt. Anschließend erfolgt in unserer Glüherei die langsame Abkühlung im Ofen bei 250°C bis 300°C.
Sandstrahlen ist die notwendige Vor- und Nachbehandlung für fast alle Glühbehandlungen. Es dient der Entfernung von Rost, Zunder, Lack- und Farbresten vom Stahl. Dabei wird das Strahlgussgranulat mit Luftdruck oder Schleuderrädern mit hoher Geschwindigkeit beaufschlagt. Selbstverständlich gehört das Sandstrahlen mit zu unseren Leistungen: die Strahlhäuser unserer Glüherei bieten Kapazitäten für bis zu 18 Meter lange und sieben Meter breite Werkstücke.
25 Jahre Erfahrung
Für sämtliche Branchen bearbeiten wir seit mittlerweile 25 Jahren Werkstücke und Maschinenteile aller Art mit höchsten Anforderungen für die Industrie.
Punktgenaue Temperatur-Überwachungen
Unsere digitalen Prozesse ermöglichen Echtzeit-Messungen zu jedem Zeitpunkt des Glühvorgangs. So garantieren wir Ihnen fälschungssichere Dokumentationen.
Individuelle Testglühungen
Bis das Material Ihren Anforderungen entspricht, ermöglichen wir gerne individuelle Testglühungen und stehen Ihnen mit Erfahrung und Beratung zur Seite.
Glühprozess mit digitaler Dokumentation
Ganz bewusst positionieren wir uns im Bereich digitale Glühprozesse als eines der am besten aufgestellten Unternehmen unserer Branche. Hier beschreiben wir Ihnen den Ablauf unserer Glühprozesse, denen Kunden aus ganz Deutschland sowie aus Italien, der Schweiz und Österreich vertrauen.
Unser Beitrag zur Nachhaltigkeit
Unsere täglichen Arbeitsprozesse bringen teilweise einen hohen Energieaufwand mit sich. Das nehmen wir nicht einfach tatenlos hin. Deshalb optimieren wir kontinuierlich an möglichen Stellen, um unsere CO2-Bilanz zu neutralisieren und einen Beitrag zur Nachhaltigkeit zu leisten. Bereits jetzt haben wir in einen ganzen Fuhrpark mit E-Fahrzeugen investiert und verfolgen ein smartes Energiemanagementsystem für unsere Öfen und Halle.
Erfolgsfaktoren, die für DEBUS sprechen
Digitale Produktion: Unsere Produktion ist komplett digital aufgestellt – die Wärmebehandlungsöfen sind vom Server aus steuerbar und die Glühparameter werden 24/7 überwacht. Das Zusammenspiel von Technologie und Fachwissen sorgt für den entscheidenden Qualitätsfaktor.
Entscheidende Temperaturhaltestufen: Genauigkeit und Präzision sind unsere Stärke. Temperaturverläufe und Haltezeiten, die exakt eingehalten werden müssen, erfüllen wir wie gefordert.
Leistungsstarkes Team: Wir kennen uns aus! Seit mittlerweile 25 Jahren wenden wir unser umfangreiches Wissen an und beraten Sie gerne persönlich.
Nachhaltigkeit: Das geht uns alle an. Zur Neutralisierung unseres CO2-Ausstoßes investieren wir Schritt für Schritt in nachhaltige und intelligente Lösungen.
Branchen Know-how: Wir bedienen unter anderem einen Großteil der Aluminiumindustrie, den Kraftwerks- und Chemieanlagenbau, die Automobilbranche sowie den Maschinen- und Anlagenbau. Sie können sich auf schnelle und reibungslose Prozesse verlassen.
Zertifizierungen: Um Unternehmensprozesse kontinuierlich zu optimieren und betriebliche Abläufe transparenter zu machen, betreiben wir ein striktes Qualitätsmanagementsystem, das regelmäßig durch die Norm DIN EN ISO 9001 zertifiziert wird.